Dres. Reclam
Am 24. Februar 1931 klärte Dr. Ernst Reclam (1876-1953) einen Irrtum der Allgemeinen Zeitung, Chemnitz, vom selben Tage auf: Nicht ihm war die Ehrendoktorwürde der Universität Graz zuteil geworden, sondern seinem Bruder Dr. h.c. Hans Emil Reclam (1881-1943). Ernst Reclam wies darauf hin, dass er seinen Dr. phil. bereits vor 27 Jahren an der Universität Leipzig "selbst erworben" habe. Der Titel seiner Dissertation aus dem Jahr 1904 lautet: "Johann Benjamin Michaelis, sein Leben und seine Werke". Erstaunlicherweise gibt es kein Reclam-Heft mit Werken des einst berühmten Dichters, der von 1746 bis 1772 gelebt hat. Ernst Reclam widmete die von dem Germanisten Albert Köster und dem Philosophen Johannes Volkelt betreute Arbeit seinen Eltern.
Dankschreiben von Dr. Dietrich Bode (1934-2014), dem langjährigen Geschäftsführer des Reclam-Verlags, an einen früheren Besitzer des Briefs von Ernst Reclam vom 29.06.1992, in welchem Dr. Bode anmerkt, dass dieser Brief firmengeschichtlich "nicht ohne Schmunzeln" zu lesen ist
Ernst Reclams Sohn Heinrich Reclam (1910-1984) wurde 1938 promoviert, ebenfalls an der Universität Leipzig, und zwar bei dem Germanisten Hermann August Korff (1882-1963). Heinrich Reclam widmete seine Arbeit über die Paracelsus-Trilogie (entstanden 1917 bis 1926) des völkischen Dichters Erwin Guido Kolbenheyer (1878-1962) seinen Eltern.
In der Universal-Bibliothek erschienen von Kolbenheyer 1929 die Novelle "Wenzel Tiegel" (RUB 7000, zehn Auflagen bis 1942), 1942 die Erzählung "Die Wiedergeburt des alten Daringer" (RUB 7504; 2. Auflage: 1943) und 1953 in Stuttgart die "Karlsbader Novelle" (RUB 7811).
Informationen zu und Fotos von den Grabstätten Dr. Ernst Reclams, Dr. h.c. Hans Emil Reclams und Dr. Heinrich Reclams finden Sie hier.