Reclam-Grabstätten
Leipzig:
Nichts erinnert heute mehr daran, dass sich einst das Grab von Carl Heinrich Reclam sen. (1776-1844), des Vaters von Anton Philipp Reclam (1807-1896), und dessen Familie auf dem (Alten) Johannisfriedhof zu Leipzig befunden hat. Die Stelle befand sich in der 1826 geschaffenen V. Abteilung des Friedhofs. Die Familien-Grabstätte wurde 1832 angelegt, nachdem Carl Heinrich Reclams Tochter Charlotte Sophie Mathilde Reclam (geb. 1805) gestorben war. 1929 wurde die Familien-Grabstätte - zusammen mit vielen anderen Gräbern - mit dem Gebäude der heutigen Gutenbergschule überbaut.
Der Ausschnitt aus einem Plan des (Alten) Johannisfriedhofs zu Leipzig aus dem Jahr 1868 zeigt die Grabstelle (Nr. 51) von Carl Heinrich Reclam sen.
Die roten Linien auf diesem Ausschnitt aus dem Plan des (Alten) Johannisfriedhofs von 1868 zeigen u. a. an, welche Grabstätten 1929 mit dem Gebäude der heutigen Gutenbergschule überbaut worden sind, darunter auch die Grabstätte von Carl Heinrich Reclam sen. und dessen Familie (Nr. 51)
Artikel von Helmut Suter aus der "Leipziger Abendpost" vom 14. Oktober 1929 (S. 3) mit Hinweis auf das durch den Neubau der damaligen Buchdrucker-Lehranstalt (und heutigen Gutenbergschule) verlorengegangene Grabmal von Carl Heinrich Reclam sen. und dessen Familie
Dieser Ausschnitt aus dem o.g. Artikel zeigt die Rückwand der heutigen Gutenbergschule und verweist u.a. auf das damit nicht mehr existierende Grabmal der Familie von Carl Heinrich Reclam sen.
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Im Original hervorgehobene Textpassage aus dem o.g. Artikel. Ihr ist nichts hinzuzufügen
Rückwand der heutigen Gutenbergschule. Etliche Meter dahinter befand sich ursprünglich die Grabstätte von Carl Heinrich Reclam sen. und dessen Familie
Zeichnung (1888 bzw. 1920) zur Reclam-Familienwandgrabstätte auf dem Neuen Johannisfriedhof zu Leipzig
Gesamtansicht der nicht mehr existierenden Grabanlage auf dem Neuen Johannisfriedhof. Das Foto entstand in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Das Foto zeigt die Reclam-Familiengrabstätte auf dem 1971 säkularisierten Neuen Johannisfriedhof zu Leipzig (heute: Friedenspark). Es entstand in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Das Foto entstand in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Klar zu erkennen ist das Familienwappen der Reclams am Sarkophag
In dem Sarkophag (Entwurf: Will Howard, Leipzig) aus rotem Rochlitzer Porphyr befanden sich die Urnen von Anton Philipp Reclam (1807-1896), von seinem Bruder Carl Heinrich Reclam jun. (1821-1887) und dessen Ehefrau Marie Reclam, geb. Sachse (1820-1894), sowie von Hans Heinrich Reclam (1840-1920), dessen Ehefrau Hedwig Ottilie Reclam, geb. Sachse (1854-1940), und von Dr. h.c. Hans Emil Reclam (1881-1943). Drei dieser Urnen befanden sich bis 1921 im Kolumbarium zu Gotha, und zwar jene von Anton Philipp Reclam, Carl Heinrich Reclam jun. und Marie Reclam, geb. Sachse. Die Über-Urne für Anton Philipp Reclam befindet sich seit 2022 im Reclam-Museum. Siehe hier.
Nachdem bekannt geworden war, dass der Neue Johannisfriedhof säkularisiert werden sollte, wurden die in dem Sarkophag befindlichen sechs Urnen auf Veranlassung der Familie Reclam 1965 auf den Waldfriedhof in Stuttgart überführt, und der leere Steinsarkophag wurde vom Neuen Johannisfriedhof auf den Alten Johannisfriedhof verbracht. Nach der Restaurierung des Sarkophags 1993 wurde er im Lapidarium des Alten Johannisfriedhofs aufgestellt. Die Stelle befindet sich gegenüber von der Rückwand der heutigen Gutenbergschule, fast genau gegenüber von jener Stelle, an der bis 1929 die Grabstätte von Carl Heinrich Reclam sen. und dessen Familie zu finden war
Wie man sehen kann, fehlen an dem Sarkophag das Familienwappen und die ebenfalls ursprünglich vorhandenen Putti an den Ecken. Über zwei Jahrzehnte lang hatte der Sarkophag unbeaufsichtigt auf dem Alten Johannisfriedhof gelagert, bevor die nach Vandalismus noch übrig gebliebenen Bestandteile 1993 restauriert und fehlende Bestandteile zumindest so ersetzt werden konnten, dass es möglich war, den Sarkophag zu rekonstruieren
Zustand 1993 (Lagerstätte auf dem Alten Johannisfriedhof), vor der Restaurierung
Stuttgart:
Reclam-Grabstätte auf dem Waldfriedhof zu Stuttgart. Hier haben 1965 jene sechs Urnen ihre letzte Ruhestätte gefunden, die wegen der Säkularisierung des Neuen Johannisfriedhofs zu Leipzig von dort nach Stuttgart verbracht worden waren. Neben weiteren Familienangehörigen ist hier auch der Sohn Dr. h.c. Hans Emil Reclams, Rolf Reclam (1913-1977), beigesetzt worden. Von 1950 bis 1965 war er persönlich haftender Gesellschafter (Komplementär) der Gesamtfirma Reclam in Stuttgart und Leiter des Graphischen Betriebs. Von 1966 bis zu seinem Tod 1977 fungierte er als Gesellschafter (Kommanditist) dieser Firma
Grabstätte von Dr. Heinrich Reclam und seiner Ehefrau Brigitte Reclam auf dem Waldfriedhof zu Stuttgart
Bad Heilbrunn:
Grabstätte von Dr. Ernst Reclam und seiner Ehefrau Marianne Reclam in Bad Heilbrunn
Ingersheim:
Grabstätte von Stefan Reclam-Klinkhardt in Ingersheim. Er war ein Enkel Dr. Ernst Reclams und Adoptivsohn Dr. Heinrich Reclams. Von 1963 bis 1991 wirkte er in leitenden Funktionen der Gesamtfirma Reclam in Stuttgart bzw. Ditzingen, zunächst als Leiter des Gesamtbereichs Produktion, sodann als Geschäftsführer des Graphischen Betriebs